Im letzten Eintrag habe ich euch erzählt, dass wir uns nicht nur aufgrund von Minimalismus oder Kosten für ein Tiny House entschieden haben, sondern, dass vor allem der Wunsch nach einer nachhaltigen Lebensweise uns dazu bewegt hat.
Was heißt das im Klartext?
Um das zu erklären muss ich etwas weiter ausholen.
Ungefähr zur selben Zeit als ich mich mit dem Thema Minimalismus und Tiny Houses zu beschäftigen begann, habe ich auch meine Ernährung umgestellt und wurde Vegetarierin.
Aber was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Und wie kam es dazu?
Wie bei den meisten Vegetarier*innen die ich kenne, war auch meine Entscheidung in der Liebe zu Tieren begründet.
Keine Angst, ich will hier niemanden belehren oder verurteilen der eine andere Meinung vertritt.
Ich werde lediglich von meinen persönlichen Erfahrungen berichten und womöglich ist es ja für den ein oder anderen auch ein Denkanstoß sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Wenn man beginnt sich mit dem Thema einer gesunden Ernährung zu beschäftigen, wird man ähnlich wie bei der Recherche zum Thema Tiny House, schnell in einen Strudel hineingezogen. Von einer Dokumentation zum nächsten Bericht und nach kurzer Zeit fühlt man sich wie ein*e Verbrecher*in.
Das klingt jetzt sehr hart, aber mir hat es sehr geholfen, genau darauf zu achten wo das her kommt, was auf meinem Teller landet.
Angefangen hat alles damit, dass ich mich gefragt habe, warum eigentlich Bio-Fleisch aus dem Supermarkt immer noch so viel günstiger ist als Bio-Fleisch vom kleinem regionalen Laden um die Ecke.
Also fing ich an mich mit den unterschiedlichen Bio-Siegeln zu beschäftigen und was diese für Auswirkungen auf das Leben der Tiere haben. Es gibt da wirklich noch gravierende Unterschiede im Leben von einem EU-Bio-Label Huhn beim Discounter zu einem Demeter-Huhn das regional gehalten und verarbeitet wird.
Aber für mich war nicht die Haltung zu Lebzeiten entscheidend. Wenn man sein Fleisch nicht gerade vom Biohof nebenan bezieht, wo noch selbst geschlachtet wird, hat ein Tier das man isst, egal wie gut oder schlecht es gelebt hat, einen meist sehr langen, grausamen, angsterfüllten Weg zum Schlachter vor sich, auf dem es unendlich viel Stress erlebt, der direkt im Fleisch auf meinem Teller landet.
Diese Erkenntnis hat bei mir dazu geführt, dass ich meinen Fleischkonsum unmittelbar eingestellt habe.
Ich will nicht lügen. Es war anfangs nicht besonders leicht, mitten in der Grillsaison, wenn man durchaus eine Liebhaber in von Steaks, Käsekrainern und Grillhendl ist. Besonders wenn diese leckeren Gerüche direkt mit dem wohlgekannten und geliebten Geschmack verknüpft sind. Ich kann euch allerdings sagen, egal wie groß der Heißhunger auf eben genannte und andere fleischhalte Speisen war, habe ich doch immer eine adäquate Alternative gefunden die mich zufrieden stellte und das gute Gefühl des Verzichts verschafft mir weit aus mehr Genugtuung.
Ich will nicht den Moralapostel raus hängen lassen, denn ich schaffe es bis heute noch nicht mich vegan zu ernähren und auf tierische Produkte zu verzichten. Aber ich lerne mehr und mehr wie man tierische Produkte durch pflanzliche ersetzen kann und bei den wenigen Milchprodukten die ich noch konsumiere achte ich genau auf die Herkunft.
Was ich damit sagen möchte ist, es bringt nichts die Erwartungen an sich selbst und andere zu hoch zu stecken, denn dann ist ein Scheitern umso wahrscheinlicher. Ich habe gelernt, dass eine kontinuierliche Veränderung in die richtige Richtung sehr viel nachhaltiger ist.
Das Schönste daran ist, nach wie vor, mit anderen Menschen zu sprechen und seine Erfahrungen zu teilen. Doch dabei sollte man seinen Mitmenschen nicht nur aufzeigen, was man alles vermeiden sollte, sondern viel mehr, was es für tolle Alternativen gibt!
Der ein oder andere fragt sich an dieser Stelle sicherlich, was denn nun Vegetarismus mit dem Tiny House zu tun hat?
Und ich sage: Alles.
Für mich ist das Thema Tiny House nicht nur eine Trenderscheinung auf die wir nun aufspringen wollen.
Es ist für mich eine Lebenseinstellung. Mit dem ganz bewussten Schritt, mit dieser minimalistischen Form zu leben, möchte ich mich bzw. uns nicht nur näher in den Einklang mit der Natur bringen, sondern auch den so oft zitierten ökologischen Fußabdruck minimieren.
Der Zentrale Gedanke mit dem komplexen Thema Tiny House dreht sich für mich um die Frage, wie können wir als Individuen leben um die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen. Aktiv nur so viele Ressourcen verbrauchen wie uns „zustehen“. Wenn man überhaupt davon sprechen kann, dass uns irgendetwas „zusteht“.
An diesem Punkt kann ich schon mal sagen, auch wenn wir uns über all diese Dinge Gedanken machen und versuchen vieles besser zu machen, sind wir sehr sehr weit davon entfernt unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Aber wie ich eben schon beschrieben habe, ist es ein Prozess in dem wir Schritt für Schritt versuchen, Dinge zu optimieren in allen Bereichen des Lebens.
Ich hoffe du kannst, wenn ich dir von unseren Erfahrungen berichte, etwas davon für dich nutzen um auch deine Lebensweise zu optimieren.
Erzähle uns gerne von deinen Erfahrungen in den Kommentaren oder bei Instagram! Wir würden uns freuen :)
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