Es gibt unterschiedliche Gründe warum sich Menschen mit dem Thema Tiny House beschäftigen.
Minimalismus und Kosten habe ich ja im letzten Eintrag schon mal kurz angesprochen.
Darauf werde ich sicherlich auch später noch mal eingehen.
Aber ein wichtiger Aspekt, war für uns auch das Thema Nachhaltigkeit.
Dieser Begriff hat in Zeiten von Greenwashing und Co. einen etwas bitteren Beigeschmack erhalten.
Es wird einfach viel zu inflationär damit umgegangen.
Aber er ist ein wichtiger Aspekt gerade in Zusammenhang mit Minimalismus und Tiny Houses.
Warum?
Für uns ist das Eine mit dem Anderen eng verknüpft. Wenn ich davon träume in meinem Tiny House irgendwo im Grünen zu leben, muss ich mir oder sollte ich mir zumindest Gedanken darüber machen, wie sich so ein Leben auf meine unmittelbare Umwelt auswirkt.
Das fängt bei der Bauweise des Hauses an und führt weiter über Wasser- und Energie-Verbrauch bis hin zu Ernährung und Entsorgung und von allem was so an biologisch oder nicht biologisch abbaubaren Hinterlassenschaften anfällt.
Beginnen wir zunächst einmal mit der Bauweise.
Wenn man sich für ein Tiny House auf einem Trailer entscheidet, oder zumindest für eines, das man theoretisch bewegen möchte, wird man früher oder später mit dem Thema Gewicht konfrontiert.
Ein Tiny House, dass auf einen beweglichen Trailer soll, braucht eine Straßenzulassung und hat im Idealfall ein Maximalgewicht von 3,5 Tonnen. Hinzukommen noch die anderen Maße die sich im Großen und Ganzen auf 2,5 Meter in der Breite, 9 Meter in der Länge und 4 Meter in der Höhe beschränken.
Wenn wir uns jetzt zunächst einmal auf das Gewicht konzentrieren, stellen wir schnell fest, dass es sich bei den meisten leichteren Materialen, die z.B. bei Wohnwagen zum Einsatz kommen, um Kunststoffe handelt.
Angefangen von Plastikverschalungen und bis hin zu Styropor als Dämmmaterial.
Kurzum: ein leichter Anhänger ist im Grunde nichts anderes als eine Sondermülldeponie.
Leider machen sich die meisten Menschen einfach immer noch viel zu wenig Gedanken darüber, was eigentlich für Materialen beim Bau von Wohnraum zum Einsatz kommen und welche Auswirkungen diese, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit haben. Dies meine ich jetzt im Allgemeinen, nicht nur auf Tiny Houses bezogen.
So entwickeln viele Menschen Allergien auf diese künstlich hergestellten Materialen. Ich für meinen Teil, habe im Laufe meines Lebens eine massive Allergie auf Chlor, diverse Wollwachsalkohole und Duftstoffe entwickelt, die nicht nur in vielen Kosmetika enthalten sind, sondern z. B. auch in Wandfarben oder Klebstoffen.
Aber da ich weder Chemikerin noch Allergologin bin, zurück zum Thema Tiny House.
Für uns war nach den ersten Recherchen ziemlich schnell klar, dass es so ökologisch wie möglich gebaut werden soll.
Etwas anderes also Holz stand also nie zur Diskussion.
Aber auch Holz ist nicht gleich Holz und vor allem die Dämmung ist entscheidend.
Wie findet man sich also zurecht in der Fülle der Angebote und Möglichkeiten?
Recherche, Artikel, Blogs, Dokumentationen…
Und am Ende hat man zwar 2000% mehr Informationen, aber man ist keinen Deut schlauer, weil man immer noch keine Ahnung hat, was richtig ist und was falsch ist.
Wie immer im Leben ist der richtige Weg nicht in allgemein gültige Normen fest zu zurren, sondern eine individuelle Karte aus persönlichen Wünschen, Werten und Ansprüchen.
Es ist ein Puzzle, dessen kleine Einzelteile noch wenig Sinn ergeben, aber wenn man sich die Mühe macht es Stück für Stück zusammen zu setzen, wird es ein vollkommenes Bild ergeben. Es ist nicht leicht für jedes Stück die richtige Position zu finden und oft versucht man so viele einzusetzen bis man feststellt, das Richtige hat sich unter dem Karton versteckt.
Unser Puzzlemotiv ist noch lange nicht fertig, denn es sind weit mehr Teile als wir zunächst angenommen hatten.
Aber wenn du uns nun Woche für Woche verfolgst, wirst du sehen wie es langsam Gestalt annimmt und sich zu einer harmonischen Gesamtkomposition zusammensetzt :-)
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